Montag, 4. Januar 2016

Besuch bei Maria Kurakina´s Theatergruppe „Master“

Am 9.12.2015 hat es endlich geklappt, dass die Theatergruppe „Die kleine Bühne“ der Lukasgemeinde bei Maria Kurakina´s Theatergruppe „Master“ in der Waldorfschule am Maschsee zu Besuch war. 



Diesen Gegenbesuch endlich realisieren zu können war gar nicht so einfach und hat deshalb erst ein Jahr später stattgefunden, nachdem die russische  Gruppe „Master“ die „Die kleine Bühne“ der Lukasgemeinde besucht hatten. Da  „Die kleine Bühne“ mit drei unterschiedlichen Stücken pro Jahr Premiere feiert und somit regelmäßig drei Mal pro Woche selbst probt war es umso schwieriger, noch Zeit für einen Gegenbesuch bei der russischen Gruppe  „Master“ zu organisieren.
Am Tag des Besuchs hat die russische Theatergruppe  „Master“, bestehend aus sechs Schauspielern im Alter zwischen 10-27 Jahren einen Teil ihres aktuellen Theaterstücks „Tschechow und wir“ (bestehend aus mehreren kurzen Erzählungen und Humoresken) von A.P. Tschechow gezeigt, wofür sie sich acht Monate lang vorbereitet haben. 

Das Stück  ist zweisprachig (russisch-deutsch). Nicht alle der sechs Schauspieler beherrschen neben der deutschen auch die russische Sprache, so dass zwei von ihnen ihre Monologe auf Deutsch spielen. Fürs Verständnis des längeren russischen Monologs „Der Scherz“, hat Frau Kurakina im Vorfeld eine deutsche Übersetzung vorbereitet und diese verteilt.
Der deutschen Theatergruppe, unter der Leitung von Jens Schlieper, hat das Stück sehr gut gefallen. Besonders beindruckend fanden sie die Darbietung von Nikita S.' russischem Monolog „Der Scherz“, obwohl sie den Monolog wegen der russischen Sprache nicht verstehen konnten und nur die deutsche Übersetzung zuvor gelesen hatten. 

Obwohl Nikita erst 10 Jahre alt ist, hat er für diesen Monolog nicht nur sehr viel Text auswendig lernen müssen, sondern hat den Inhalt des Textes, der von Liebe handelt, für sein Alter erstaunlich erwachsen und glaubhaft rübergebracht. Die deutsche Gruppe hat es deshalb sehr interessiert, ob es Nikita schwer gefallen sei, seinen Monolog auswendig zu lernen bzw. seine Rolle zu spielen, was er jedoch verneinte. Es fiele ihm nicht schwer, solche langen Monologe auswendig zu lernen und auch den Inhalt würde er verstehen, sagt Nikita.
Die Gruppe habe Spaß am Theaterspielen und sehe dies als einen schönen Ausgleich zur Schule bzw. Arbeit, wie Liliana Sczcykglowski, eine der ältesten und längsten Theatermitglieder der Gruppe (bereits seit 10 Jahren dabei) erzählt. Obwohl die Altersunterschiede zwischen den Gruppenmitgliedern sehr groß sind, ist für die Gruppe die Gemeinschaft, die durch das gemeinsame Proben entsteht, ein schönes Gefühl. Besonders vor Auftritten, wenn die Proben nicht nur einmal pro Woche, sondern öfters stattfinden, verstärke sich das Gemeinschaftsgefühl noch mehr.

Frau Kurakina erzählt, dass es bei der Theatergruppe „Master“ keine festen Aufführungstermine gibt. Es komme immer darauf an, wie schnell ein Stück fertig erarbeitet ist. Bei der Rollenvergabe bekomme jeder der Schauspieler zunächst 2-3 Stücke zum Lesen. Es werde geguckt, inwieweit die Schauspieler die Rolle verstehen und sich diese für sich selbst vorstellen können. Einige der Bewegungen während des Spielens gäbe Frau Kurakina ihren Schülern vor, aber bei Monologen würden die Schüler meist ihre eigenen Bewegungen mit reinbringen bzw. improvisieren.

Als Leiterin der Theatergruppe sei es Frau Kurakina wichtig, dass sie ihren Schülern die Möglichkeit geben kann, auf der Bühne zu stehen und sich zu repräsentieren. Das sei auch das, was den Schülern wichtig sei. 
Text: Darya Czepurnyi

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