Am 9.12.2015 hat es endlich geklappt, dass die
Theatergruppe „Die kleine Bühne“ der Lukasgemeinde bei Maria Kurakina´s
Theatergruppe „Master“ in der Waldorfschule am Maschsee zu Besuch war.
Diesen Gegenbesuch endlich realisieren zu können war gar nicht so einfach und hat
deshalb erst ein Jahr später stattgefunden, nachdem die russische Gruppe „Master“ die „Die kleine Bühne“ der
Lukasgemeinde besucht hatten. Da „Die
kleine Bühne“ mit drei unterschiedlichen Stücken pro Jahr Premiere feiert und
somit regelmäßig drei Mal pro Woche selbst probt war es umso schwieriger, noch
Zeit für einen Gegenbesuch bei der russischen Gruppe „Master“ zu organisieren.
Am Tag des Besuchs hat die russische Theatergruppe „Master“, bestehend aus sechs Schauspielern
im Alter zwischen 10-27 Jahren einen Teil ihres aktuellen Theaterstücks „Tschechow
und wir“ (bestehend aus mehreren kurzen Erzählungen und Humoresken) von A.P.
Tschechow gezeigt, wofür sie sich acht Monate lang vorbereitet
haben.
Das Stück ist zweisprachig
(russisch-deutsch). Nicht alle der sechs Schauspieler beherrschen neben der
deutschen auch die russische Sprache, so dass zwei von ihnen ihre Monologe auf
Deutsch spielen. Fürs Verständnis des längeren russischen Monologs „Der
Scherz“, hat Frau Kurakina im Vorfeld eine deutsche Übersetzung vorbereitet und
diese verteilt.
Der deutschen Theatergruppe, unter der Leitung von
Jens Schlieper, hat das Stück sehr gut gefallen. Besonders beindruckend fanden
sie die Darbietung von Nikita S.' russischem Monolog „Der Scherz“, obwohl
sie den Monolog wegen der russischen Sprache nicht verstehen konnten und nur die
deutsche Übersetzung zuvor gelesen hatten.
Die Gruppe habe Spaß am Theaterspielen und sehe dies
als einen schönen Ausgleich zur Schule bzw. Arbeit, wie Liliana Sczcykglowski,
eine der ältesten und längsten Theatermitglieder der Gruppe (bereits seit 10
Jahren dabei) erzählt. Obwohl die Altersunterschiede zwischen den
Gruppenmitgliedern sehr groß sind, ist für die Gruppe die Gemeinschaft, die
durch das gemeinsame Proben entsteht, ein schönes Gefühl. Besonders vor
Auftritten, wenn die Proben nicht nur einmal pro Woche, sondern öfters
stattfinden, verstärke sich das Gemeinschaftsgefühl noch mehr.
Frau Kurakina erzählt, dass es bei der Theatergruppe
„Master“ keine festen Aufführungstermine gibt. Es komme immer darauf an, wie
schnell ein Stück fertig erarbeitet ist. Bei der Rollenvergabe bekomme jeder
der Schauspieler zunächst 2-3 Stücke zum Lesen. Es werde geguckt, inwieweit die
Schauspieler die Rolle verstehen und sich diese für sich selbst vorstellen
können. Einige der Bewegungen während des Spielens gäbe Frau Kurakina ihren
Schülern vor, aber bei Monologen würden die Schüler meist ihre eigenen Bewegungen
mit reinbringen bzw. improvisieren.
Als Leiterin der Theatergruppe sei es Frau Kurakina
wichtig, dass sie ihren Schülern die Möglichkeit geben kann, auf der Bühne zu stehen
und sich zu repräsentieren. Das sei auch das, was den Schülern wichtig sei.
Text: Darya Czepurnyi